Palast aus Eis
Donnerstag, 15. Mai 2014
Wenn man bedenkt, dass das Leben grau und verregnet sein kann, ist man froh über ein bisschen Sonne.

Dies waren einmal meine Worte, aber ich merke viel zu oft, dass ich sie selbst vergesse.
Ich freue mich über die Sonne, aber ich vermisse sie, wenn sie wieder geht. Ich ersehne die Sonne und suche sie, weil ich nicht warten möchte.
Aber vielleicht ist grade das der Fehler? Vielleicht muss man die Wolken ertragen, um sich über das Licht tatsächlich freuen zu können?
Wir Menschen neigen dazu, immer alles beschleunigen zu wollen. Auf ein Erkenntnis müssen zehn neue folgen. Auf einen Gewinn sofort die nächsten. Wenn unsere Pläne nicht aufgehen sind wir enttäuscht, machen andere für unseren Misserfolg verantwortlich, suchen nach Wegen, wie wir unschuldig werden können.
Dabei sind wir nun mal Schuld. Wir waren zu schnell. Wir wollten zu viel. Wir haben uns selbst überschätzt. Wir waren es, die nicht warten konnten.
Die Sonne kommt, wenn sie es will. Wer auf sie wartet, wird nie glücklich sein. Und wer das Glück ihrer Strahlen verkennt, wird sie nie als Lohn oder Glück empfinden, sondern meinen, dass er sie verdient hat. Und das sind meistens die schlimmsten unter uns.
Wir wollen viel. Wir wollen schnell sein. Wir wollen, dass alle anderen genauso schnell sind wie wir. Aber so funktioniert das Leben nicht. Nur wer tatsächlich inne hält, zu den Regenwolken aufschaut, die salzigen Tropfen hin nimmt und dann wartet, der wird die Sonne im Gesicht spüren und auch nur der wird sich über die Wärme freuen.
Ich gebe zu, ich war auch oft zu schnell, wollte zu viel zeitlich berechnen, habe das Glück missachtet und mich nicht an der Schönheit den Moments erfreut. Aber ich habe eingesehen, dass es ein Fehler war. Liebe kann man nicht erhaschen, sie muss einen finden. Glück kommt nicht, wenn wir es wollen, sondern wenn wir es kaum noch erwarten.
Die Zeit hat ihre eigenen Maßstäbe. Sie rennt nicht mit uns, nur weil uns danach der Sinn steht. Gerade dann tropft sie ganz langsam für sich selbst. Sie sorgt dafür, dass wir verzweifeln, und dabei an uns denken. Sie gibt uns Zeit zum heilen und läuft uns davon, wenn wir uns gehen lassen.
Manche Momente lässt sie uns aber auch. Die sonnigen Momente. Dann bleibt sie, nur für uns, ganz kurz stehen und lässt uns genießen. Wir sollten solche Momente schätzen. Denn sonst hören sie vielleicht auf zu existieren.
Es ist egal, was eine Stunde danach passiert, einen Tag später, oder in der folgenden Woche. Denn der Moment, in dem die Sonne auf unsere Gesicht scheint, ist kostbar wie ein schatz und unbezahlbar wertvoll.

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Letzte Aktualisierung: 2014.10.12, 13:47
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